Kiefergelenkserkrankungen behandeln und das Allgemeinbefinden bessern

Erkrankungen im Kiefergelenk bereiten nicht nur lokale Probleme, sondern wirken sich über die Wirbelsäule auf den Kopf und den gesamten Körper aus. Schätzungen zufolge zeigen rund 60 % der Bevölkerung Anzeichen einer CMD. Drei Prozent der Betroffenen leiden an massiven Beeinträchtigungen.

Was ist eine CMD?

CMD ist die Abkürzung für cranio-mandibuläre Dysfunktion und bezeichnet ein funktionelles Ungleichgewicht zwischen Schädel (Cranium) und Unterkiefer (Mandibula), das sich unter anderem in Bewegungsstörungen und Schmerzen ausdrückt. Die menschlichen Kaumuskeln, allen voran der Musculus masseter, gehören gemessen an ihrer Größe zu den stärksten Muskeln. Darum können bereits kleine Fehlstellungen im Biss gravierende Auswirkung auf Kopf, Nacken, Gesicht und Kiefergelenk haben. Über die Wirbelsäule können sich Schmerzen und Verspannungen auf den ganzen Körper übertragen. Dauerhafte Beschwerden durch Kiefergelenkserkrankungen können sich darüber hinaus negativ auf die Psyche auswirken.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Kiefergelenkserkrankungen sind keine Frage des Alters und betreffen auch Kinder und Senioren. Frauen im jüngeren bis mittleren Lebensalter sind etwa achtmal häufiger betroffen als Männer, wobei die Ursache dafür unbekannt ist. Stress ist ein deutlicher Risikofaktor, da er die Grundaktivität der Muskeln erhöht und Parafunktionen (Zähneknirschen, Pressen) verstärkt. Zähneknirschen und -pressen werden von den Betroffenen selbst häufig nicht bemerkt, da diese Parafunktionen vor allem nachts auftreten. Sie hinterlassen jedoch Spuren wie den Abrieb der Zahnhartsubstanz und können Folgeerkrankungen nach sich ziehen.

Welche Symptome können auftreten?

Die durch Kiefergelenkserkrankungen verursachten Schmerzen im Bereich von Kopf, Nacken, Kiefer und Rücken können vorrübergehend sein, aber auch chronifizieren. Schmerzfreie Gelenkgeräusche wie ein Knacken im Kiefergelenk deuten auf Umbauprozesse von Gelenkfläche und -knorpel hin, die zur Zerstörung des Gelenkknorpels und in der Folge zur Arthrose führen können. Die Symptome können vielgestaltig sein und umfassen des Weiteren Schluckbeschwerden, Ohrgeräusche (Tinnitus), Schwindel, Körperfehlhaltungen und psychische Beschwerden wie Depressionen.

Wie können Kiefergelenkserkrankungen diagnostiziert werden?

Die Diagnostik verlangt vom Zahnarzt Expertise und entsprechende instrumentelle Ausstattung. Zahnärztin Annette Müller eignete sich durch Weiterbildungen das vertiefende Fachwissen über zahnärztliche Funktionsanalysen zur Diagnostik einer cranio-mandibulären Dysfunktion an und verfügt in ihrer Zahnarztpraxis in Osnabrück über die entsprechende Ausrüstung. Grundlage der Diagnostik ist die ausführliche Erhebung der Krankengeschichte, der aktuellen Beschwerden und die Untersuchung auf Gelenkgeräusche, Einschränkungen der Kaubewegungen und der Mundöffnung sowie mögliche Fehlstellungen im Biss. Darauf folgt die instrumentelle Funktionsanalyse, aus der sich die möglichen und notwendigen Behandlungsmaßnahmen ableiten lassen.

Welche Therapie-Optionen sind verfügbar?

Die CMD-Therapie muss individuell abgestimmt werden und bedarf nicht selten der interdisziplinären Zusammenarbeit von Zahnarzt, Zahntechniker, Kieferchirurg und anderen Fachärzten. Die Funktionstherapie kann sich an einem Schienentherapie-Konzept orientieren. Eine speziell für den Patienten angefertigte Oberkiefer-Aufbiss-Schiene, die über sieben bis acht Wochen nachts getragen werden muss, kann die Kaumuskeln entspannen und in der Folge den Biss korrigieren sowie die natürliche Stellung im Kiefergelenk wiederherstellen. Studien belegen, dass der gezielte Einsatz von Aufbiss-Schienen auch die Beweglichkeit von Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule beeinflusst. Erste Wirkungen sind bereits nach wenigen Tagen feststellbar.

Eine erfolgreiche CMD-Funktionstherapie verbessert das Wohlbefinden im ganzen Körper und befreit eine von Schmerz und Verspannungen belastete Psyche.

Muss eine cranio-mandibuläre Dysfunktion behandelt werden?

Um darüber entscheiden zu können, ob die cranio-mandibuläre Dysfunktion behandlungsbedürftig ist und welche Therapie angezeigt ist, ist die kompetente Diagnosestellung durch den Zahnarzt entscheidend. Ihre Zahnärztin Annette Müller informiert Sie umfassend über bei Ihnen mögliche Maßnahmen, sodass Sie gemeinsam über den Behandlungsplan entscheiden. Eventuell bedarf die Entscheidungsfindung interdisziplinärer Zusammenarbeit mit HNO-Ärzten, Neurologen und Allgemeinmedizinern. Bei der Zusammenstellung eines Expertenteams in Osnabrück hilft Ihnen Zahnärztin Annette Müller selbstverständlich weiter.

Bezahlt die Krankenkasse Diagnostik und -Behandlung der cranio-mandibulären Dysfunktion?

Funktionsanalyse und -therapie sind nicht Teil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenkassen. Die privaten Krankenkassen erstatten die Kosten je nach persönlichem Vertrag. Gegebenenfalls lohnt es sich, vor Beginn der Diagnostik und Behandlung eine private Zusatzversicherung abzuschließen. Für die Kostenerstattung durch private Krankenkassen erhalten Sie den Nachweis über die medizinische Notwendigkeit der Maßnahmen. Als Ihre Zahnärztin berät Annette Müller Sie hinsichtlich einer möglichen Kostenerstattung gerne.